Die Leber ist ein zentrales Organ des Körpers und erfüllt zahlreiche lebenswichtige Funktionen, darunter die Entgiftung des Blutes, die Produktion von Gallenflüssigkeit zur Fettverdauung sowie die Speicherung von Vitaminen und Nährstoffen. Aufgrund ihrer komplexen und wichtigen Rolle kann die Leber jedoch auch verschiedenen Erkrankungen und Verletzungen ausgesetzt sein, die eine präzise Diagnostik und gegebenenfalls eine operative Behandlung erfordern.
Lebererkrankungen verlaufen oft über lange Zeit hinweg ohne erkennbare Symptome. Veränderungen werden häufig erst im Rahmen von Routineuntersuchungen oder durch bildgebende Verfahren entdeckt. Die Ursachen reichen von gutartigen Veränderungen bis hin zu komplexen onkologischen oder traumatischen Befunden.
Gutartige Veränderungen: Dazu zählen Hämangiome, fokale noduläre Hyperplasien (FNH) und andere gutartige Tumoren, die in der Regel keiner sofortigen Behandlung bedürfen, aber überwacht werden sollten.
Bösartige Veränderungen: Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) und das Cholangiokarzinom (CCC) sind die häufigsten Leberkrebsarten. Der Klatskin-Tumor ist eine spezielle Form des CCC, der an der Gabelung der Gallengänge auftritt. Darüber hinaus können auch Lebermetastasen, also Absiedelungen von Tumoren anderer Organe, in der Leber auftreten.
Traumatische Leberverletzungen: Verletzungen der Leber, etwa durch Unfälle, können zu schweren Blutungen führen. Diese Verletzungen erfordern eine sofortige Diagnose und gegebenenfalls eine Notfalloperation.
Zur Beurteilung von Leberveränderungen stehen heute hochauflösende Bildgebungsverfahren zur Verfügung. Welches Verfahren geeignet ist, richtet sich nach der Fragestellung und dem klinischen Befund.
Kontrastmittelsonografie: Diese spezielle Form des Ultraschalls nutzt Kontrastmittel, um die Leberstrukturen detaillierter darzustellen. Dies ist besonders nützlich, um unklare Leberrundherde zu untersuchen und zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen zu unterscheiden.
Elastographie: Dieses Verfahren misst die Steifigkeit der Leber, was Hinweise auf eine Leberfibrose oder Leberzirrhose geben kann. Es ist eine nicht-invasive Methode, die oft als Ergänzung zur Sonografie verwendet wird.
Computertomografie (CT): Mithilfe der CT können hochauflösende Querschnittsbilder der Leber erstellt werden. Dies ermöglicht die genaue Beurteilung von Leberverletzungen, Tumoren oder Metastasen und ist ein wichtiges Werkzeug bei der präoperativen Planung.
Magnetresonanztomografie (MRT): Die MRT bietet eine noch detailliertere Darstellung der Weichteilstrukturen der Leber als die CT. Sie ist besonders nützlich zur Abklärung von Hämangiomen (gutartige Gefäßveränderungen), fokaler nodulärer Hyperplasie (FNH) und Leberkrebsarten wie dem hepatozellulären Karzinom (HCC) oder Cholangiokarzinom (CCC).
In bestimmten Situationen, etwa bei bösartigen Tumoren oder akuten Verletzungen, kann ein operativer Eingriff erforderlich sein. Die Entscheidung für eine Operation wird individuell auf Basis des Befundes, der Leberfunktion und des Allgemeinzustands getroffen. Sofern möglich, kommen minimalinvasive Verfahren zum Einsatz.
Laparoskopische oder offene Operation bei gut-/bösartigen Lebertumoren: Die chirurgische Entfernung von gut- oder bösartigen Lebertumoren erfolgt je nach Lage und Größe des Befunds offen oder laparoskopische (minimalinvasiv). Das Ziel besteht darin, den Tumor vollständig zu entfernen und dabei das Organ maximal zu erhalten.
Notfalloperation bei Leberverletzungen: Bei schweren Leberverletzungen, die zu lebensbedrohlichen Blutungen führen können, ist eine sofortige Notfalloperation erforderlich. Hierbei wird versucht, die Blutung zu stoppen und die beschädigten Leberstrukturen zu reparieren.
Diagnostik:
Mögliche Erkrankungen:
Operative Behandlung: