Artemed Klinikum München Süd - Chefarztsekretariat

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Dünn- und Dickdarm

Der Dünn- und der Dickdarm sind zentrale Abschnitte des Verdauungstrakts. Sie sind für die Aufnahme von Nährstoffen, die Rückresorption von Wasser sowie die Weiterleitung und Ausscheidung von Verdauungsresten verantwortlich. Veränderungen oder Erkrankungen in diesen Bereichen können unterschiedlichste Beschwerden verursachen, die von unklaren Bauchschmerzen bis hin zu akuten Notfällen wie einem Darmverschluss reichen. Eine gezielte Diagnostik ist entscheidend, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln und eine angemessene Therapie einzuleiten.

Mögliche Darmerkrankungen

Erkrankungen des Darms können sich schleichend entwickeln oder akut auftreten. Sie betreffen Menschen jeden Alters und können verschiedene Abschnitte des Verdauungstrakts betreffen. Während viele Krankheitsbilder gut behandelbar sind, benötigen andere eine komplexe medizinische Versorgung.

  • Gut- und bösartige Veränderungen des Darms: Hierzu zählen unter anderem Entzündungen, wie die Divertikulitis, bei der sich kleine Ausstülpungen der Darmwand entzünden, sowie gut- und bösartige Polypen, wie das Kolonkarzinom. Auch der Blinddarm kann sich entzünden (Appendizitis) oder durch eine angeborene Fehlbildung, das sogenannte Meckel-Divertikel, auffällig werden.

  • Ileus (Darmverschluss): Ein Ileus bezeichnet eine akute oder chronische Unterbrechung der Darmpassage. Die Ursachen können mechanischer (z. B. durch Verwachsungen oder Tumoren) oder funktioneller (z. B. nach Operationen) Natur sein. Die Beschwerden reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu starken Bauchschmerzen und Kreislaufproblemen.

  • Volvulus: Ein Volvulus bezeichnet die Verdrehung eines Darmabschnitts, welche zu einer Unterbrechung der Durchblutung sowie des Darminhalts führen kann. Bei diesem Zustand ist eine sofortige Behandlung erforderlich.

  • Perforation: Eine Darmperforation, also ein Durchbruch der Darmwand, ist eine schwerwiegende Komplikation, die lebensbedrohlich verlaufen kann. Sie führt häufig zu einer Bauchfellentzündung und muss in der Regel umgehend behandelt werden.

  • Blutung: Blutungen aus dem Dünn- oder Dickdarm können sich durch sichtbares Blut im Stuhl oder durch Blutarmut äußern. Die Ursachen reichen von Hämorrhoiden bis hin zu Tumoren und bedürfen daher einer differenzierten Abklärung.

  • Ischämie: Eine verminderte Durchblutung, auch Ischämie genannt, kann zu einer Schädigung oder zum Absterben von Darmgewebe führen. Häufig betroffen sind ältere oder vorerkrankte Menschen. Die Symptome sind in der Regel unspezifisch, weshalb eine schnelle Diagnose von entscheidender Bedeutung ist.

Diagnostik von Darmerkrankungen

Zur genauen Abklärung von Darmerkrankungen steht ein breites Spektrum moderner diagnostischer Verfahren zur Verfügung. Die Wahl des passenden Verfahrens richtet sich nach Symptomen, Alter und Vorerkrankungen der Patientinnen und Patienten.

  • Endoskopie (Darmspiegelung): Die Koloskopie (Dickdarm) und Gastroskopie (Magen/oberer Dünndarm) zählen zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden. Sie ermöglichen nicht nur eine direkte Beurteilung der Darmschleimhaut, sondern auch die Entnahme von Gewebeproben und die Abtragung von Polypen.

  • Sonografie (Ultraschall): Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Bauches können schnell und strahlenfrei Informationen über Darmwandveränderungen, freie Flüssigkeit, Abszesse oder vergrößerte Lymphknoten gewonnen werden.

  • Computertomografie (CT): Bei unklaren akuten Bauchschmerzen oder zur Abklärung schwerer Erkrankungen wie einem Ileus oder einer Perforation ist die CT oft das Verfahren der Wahl. Es liefert detaillierte Querschnittsbilder des Bauchraums.

  • Magnetresonanztomografie (MRT): Die MRT kommt insbesondere bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zum Einsatz, beispielsweise zur Darstellung von Fisteln oder zur Beurteilung einer Tumorausdehnung. Das Verfahren ist strahlenfrei und bietet eine sehr hohe Bildauflösung.

  • Colontransitzeitbestimmung: Mithilfe dieser Methode lässt sich die Transportzeit des Darminhalts durch den Dickdarm ermitteln. Sie wird vor allem bei chronischer Verstopfung oder dem Verdacht auf eine Darmlähmung eingesetzt.

  • Defäkographie: Bei der Defäkographie handelt es sich um ein spezielles Röntgenverfahren zur Beurteilung der Darmentleerung. Es wird vor allem bei Verdacht auf Rektumprolaps oder Entleerungsstörungen durchgeführt.

Operative Behandlung

Bei bestimmten Erkrankungen des Dünn- oder Dickdarms kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, insbesondere bei akuten Komplikationen oder tumorösen Veränderungen. Wenn möglich, kommen minimalinvasive Techniken zum Einsatz, um die Erholungszeit zu verkürzen und die Belastung für den Körper zu reduzieren.

  • Appendektomie (Entfernung des Blinddarms): Die Entfernung des entzündeten Blinddarms wird in den meisten Fällen laparoskopisch (Schlüssellochtechnik) durchgeführt und zählt zu den häufigsten Notfalloperationen im Bauchraum.

  • Teilresektion des Dünn- oder Dickdarms: Bei gut- oder bösartigen Tumoren sowie bei chronisch-entzündlichen Veränderungen (z. B. Divertikulitis) kann es notwendig sein, einen erkrankten Abschnitt des Darms zu entfernen. Je nach Lage und Ausmaß wird die Operation entweder offen oder minimalinvasiv durchgeführt.

  • Transanale Operation und Abtragung von Polypen/Tumoren im Rektum: Kleinere Veränderungen im Enddarm können oft über den natürlichen Zugang (Anus) entfernt werden, ohne dass ein Bauchschnitt erforderlich ist.

  • Operation bei Rektum- oder Analprolaps: Dabei wird das vorgefallene Darmgewebe in seine ursprüngliche Position zurückgebracht und stabilisiert. Der Eingriff erfolgt abhängig von der Ausprägung laparoskopisch oder transanal.

Operationen am Anus

Auch im Bereich des Analkanals können Veränderungen auftreten, die eine gezielte chirurgische Therapie erforderlich machen. Die Eingriffe sind in der Regel gut planbar und häufig mit einer kurzen Erholungszeit verbunden.

  • Hämorrhoidenbehandlung: Bei einem fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden kann eine Operation erforderlich sein. Neben den klassischen chirurgischen Verfahren werden auch moderne Methoden wie die Gummibandligatur oder Stapler-Techniken eingesetzt.

  • Analfisteln und Analfissuren: Fisteln entstehen in der Regel infolge chronischer Entzündungen und verlaufen als krankhafte Gänge zwischen Enddarm und Haut. Fissuren sind schmerzhafte Einrisse. In der Regel lassen sich beide Erkrankungen durch einen gezielten Eingriff gut behandeln.

  • Perianale Abszesse: Diese schmerzhaften, eitrigen Entzündungen im Afterbereich müssen in der Regel operativ eröffnet werden, um die Infektion zu beseitigen.

  • Gut- und bösartige Tumoren im Analkanal: Gut- und bösartige Tumoren im Analbereich müssen je nach Art, Lage und Größe individuell therapiert werden. Dazu ist eine differenzierte Abklärung notwendig, die bei entsprechendem Befund eine operative Entfernung beinhaltet.

  • Schrittmacherimplantation bei Stuhlinkontinenz: Bei schwerer Stuhlinkontinenz kann die Implantation eines sakralen Nervenstimulators (SNS) dabei helfen, die Kontrolle über die Schließmuskulatur wiederzuerlangen.

Diagnostik:

  • Endoskopie
  • Sonografie
  • CT
  • MRT
  • Colontransitzeitbestimmung
  • Defäkographie

Mögliche Erkrankungen: 

  • Gut-/bösartige Veränderungen des Darms (Divertikulitis, Kolonkarzinom, Blinddarmentzündung, Meckel-Divertikel)
  • Ileus
  • Volvulus
  • Perforation
  • Blutung
  • Ischämie

Operative Behandlung:

  • Laparoskopisch (offen) Appendektomie
  • Laparaskopische (offen) Teilresektion des Dünn- und Dickdarms bei gut-/bösartigen Tumoren
  • Transanale Operation und Abtragung von Tumoren/Polypen im Rektum
  • Laparoskopische/transanale Operation bei Anal-/Rektumprolaps

Operation am Anus:

  • Hämorrhoiden-OP (endoskopisch mit Gummibandligaturen, Operation mittels Resektion oder Stabler)
  • Analfistel
  • Analfissur
  • Periprothetische Abszesse
  • Gut-/bösartiger Tumor
  • Schrittmacherimplantation
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